home 2004 Gute Laune am laufenden Band

Gute Laune am laufenden Band

10 Jahre Imperial Gala = 4 Stunden Gute-Laune-Programm mit Ausschnitten aus allen Hits („Hossa“) und Flops („Du bist in Ordnung, Charlie Brown“) genauso wie aus den zahlreichen Weihnachtsproduktionen („Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“). Für die Präsentation der Krimiproduktionen – schließlich ist das Imperial Theater seit mehr als 18 Monaten Hamburgs erstes und einziges Krimitheater – hat sich Sebastian Kraft als Arrangeur der Gala etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Die fünf Mörder der bisher gezeigten Christie- und Wallace-Klassiker gaben den ‚Cellblock Tango’ aus „Chicago“ – natürlich in ihren Originalkostümen und mit Verweisen auf ihre persönliche Geschichte.

Was kann man über diese einmalige Gala sonst noch sagen? Das Imperial Theater ist einfach rundherum außergewöhnlich. Während in anderen Theatern extreme Professionalität und damit einher gehende Künstlichkeit an der Tagesordnung sind, stehen bei Frank Thannhäusers Truppe Menschlichkeit und Natürlichkeit im Vordergrund. Wen stört es schon, wenn Kostüme von vor 10 Jahren nicht mehr passen, Einsätze verpasst, Texte vergessen oder Pointen vermasselt werden? Im Imperial können und dürfen die Künstler über sich selbst lachen und retten damit gekonnt jede noch so peinliche Situation.

Kann man zu so einem Anlass besondere Highlights ausmachen? Nein, sicherlich nicht. Jede der präsentierten Show-Ausschnitte, Video-Sequenzen oder Comedy-Einlagen hat das Publikum in Erinnerungen schwelgen lassen. Beachtenswert ist, dass sich fast alle Original-Darsteller eingefunden hatten, um mit „ihrem“ Intendanten anzustoßen. Nur eine wurde schmerzlich vermisst: Iris Schumacher (zurzeit als Rosie in der Stuttgarter „Mamma Mia!“-Inszenierung) konnte aus vertraglichen Gründen nicht an ihre Heimattheater kommen, um mitzufeiern. Kein Wunder auch, dass sich in diesem Zusammenhang der ein oder andere Seitenhieb auf den Musicalriesen Stage Holding einschlich.

Doch Susi Banzhaf, Sebastian Kraft, Steffi Görtemöller, Maarten Flügge, Ole Lehmann, natürlich der Chef höchstselbst und viele weitere Künstler gaben auch so ein Spaß-Feuerwerk der Extraklasse zum Besten. Nur um einige Beispiele zu nennen: „Jetzt hast Du Seymor“, „Diamonds are forever“, „Time Warp“, „Hossa“- und „Hot Stuff“-Medleys… Kurz gesagt, alles, was das Herz begehrt.

Ganz nebenbei eröffnete Frank Thannhäuser an diesem Abend die Übernahme des Neuen Theaters am Holstenwall, das ab 8. Oktober als ‚Royal am Holstenwall’ mit „Hossa“ Musical-Erfolge aus dem Imperial-Repertoire wieder aufleben lässt.

Fazit: Ein gelungener Abend bei dem sich eine großartige Künstlertruppe selbst feierte und dem Publikum im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich einheizte.

Michaela Flint
veröffentlicht auf musicalzentrale.de

Theater: Imperial Theater, Hamburg
Premiere: September 2004
Darsteller: Luciano Di Gregorio, Iris Schumacher
Regie: Frank Thannhäuser
Fotos: Imperial Theater

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