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Die Sieben Raben

Grimms Märchen auf CD gepresst

Auch in diesem Sommer gibt es im Rahmen der Brüder Grimm Märchenfestspiele in Hanau wieder eine Musicalproduktion. Nach „Die Schöne und das Biest“, „Der Froschkönig“ und „Die Goldene Gans“ wurde in diesem Jahr „Die sieben Raben“ von Alexander S. Bermange vertont.

Für Buch und Texte zeichnete mit Wolfgang Adenberg ein erfahrener Musicalautor verantwortlich. Bereits für Bermange’s Stück „Nessie“ hat dieses Team zusammengearbeitet. Die gemeinsame Arbeit zahlt sich für „Die Sieben Raben“ aus.

In insgesamt 19 Tracks wird die Geschichte von Rosika und der Suche nach ihren sieben in Raben verwandelten Brüdern musikalisch abwechslungsreich erzählt. Es wechseln sich poppige Uptempo-Nummern mit sanften Balladen ab, besonders „Ein Schwesterchen“, die liebevolle Hommage der Brüder nach der Geburt ihrer Schwester, und „Es gibt so viel mehr auf der Welt“ prägen sich ein.

An der ein oder anderen Stelle gibt es Ähnlichkeiten zu Maury Yestons „December Songs“, doch Bermange bleibt seinem Stil treu und stellt erneut unter Beweis, dass ihm Pop-Balladen besonders liegen. Julia Breckheimer gibt eine überzeugende kleine, immer selbstbewusster werdende Schwester Rosika, Hartmut Schröder und Barbara Bach haben als Vater und Mutter bzw. Mond und Sonne Doppelrollen, die sie aber stimmlich hervorragend voneinander trennen können. Genauso trennscharf wie die Charaktere klingen, sind auch die Texte von Adenberg verfasst. Hier und da hört man den für Märchen üblichen moralischen Unterton, ohne jedoch lästig zu werden.

Die Qualität der Studioaufnahme, die in der Premierenwoche entstand, gibt es nichts auszusetzen. Dass es eine kleine Produktion wie die Hanauer Märchenfestspiele es schaffen, ihr Cast-Album bereits zur Premiere auf dem Ladentisch präsentieren zu können, sollte den großen Produzenten, die sich damit gemeinhin zwei bis drei Monate Zeit lassen, zu denken geben.

Michaela Flint
erschienen in blickpunkt musical

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