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Silent Symphony

Soloalbum, das in keine musikalische Schublade passt

Drew Sarich hat eine der spannendsten und vielseitigsten Stimmen im Musicalbusiness. Das wissen nicht nur die Macher und Zuschauer in Deutschland und Österreich, auch im West End und am Broadway kennt man den Tenor schon längst. Große und beliebte Rollen wie Quasimodo, Jean Valjean, Graf von Krolock, Jekyll/Hyde und natürlich Rocky pflastern seinen Karriereweg. Dass er mehrfach Figuren mit entwickelt hat, u. a. Quasimodo im „Glöckner von Notre Dame“ oder eben die Titelrolle in „Rocky“ kommt nicht von Ungefähr.

Während der ruhelosen Bühnenengagements noch Zeit zu finden, eigene Songs zu schreiben und diese im anstrengenden Probenprozess zu „Sister Act“ (Wien) aufzunehmen, zollt einem Respekt ab.

Das Ergebnis kann sich absolut hören lassen: 15 Songs, allesamt Eigenkreationen von Drew Sarich, die sparsam, aber effektvoll instrumentiert wurden. Eine einheitliche Stilrichtung sucht man aber vergebens. Es gibt traumhaft schöne, zarte Balladen, rockige Nummern, die den Zuhörer dank ihrer Arrangements auf eine ganz ungewohnte Weise berühren. In bester Singer-Songwriter-Manier wurde einfach alles gestrichen, was stört oder auch nur ansatzweise zuviel sein könnte. Herausgekommen ist ein sehr pures, authentisches musikalisches Statement.

Ein ehrliches Intro im Booklet und alle Songtexte zum Nachlesen runden dieses ungewöhnliche Soloalbum ab. „Silent Symphony“ empfiehlt sich für jeden, der Drew Sarich mal anders erleben möchte: Keine mehr oder weniger vorhersehbaren Musicalmelodien, sondern unerwartete Songs, gefühlvoll und energisch intoniert. Diese CD kann man nur sehr schwer ausschalten…

Michaela Flint