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Umbau des Operettenhauses

Am 03. November 2002 soll im Hamburger Operettenhaus das Popmusical »Mamma Mia!« Deutschlandpremiere feiern.

Um jedoch aus dem ehemaligen »Cats«-Schrottplatz und der Disco „Inferno“ aus »Oh! What a night« eine Taverne auf einer griechischen Insel – den Handlungsmittelpunkt von »Mamma Mia!« – zu machen, sind umfangreiche Umbauarbeiten notwendig.

Schon wenn man das Theater betritt, schlägt einem der Geruch von frischer Farbe und neuen Teppichen entgegen. „Alles wird großzügiger!“ Und wenn Maik Klokow, Geschäftsführer der Stage Holding Deutschland, alles sagt, meint er auch alles. Also nicht nur die Bühne, sondern auch der Theatersaal und das Foyer sowie die Büros der »Mamma Mia!«-Mitarbeiter werden für vier Millionen Euro komplett renoviert und modernisiert.

Von dem ehemaligen Foyer ist Ende Juli schon fast nichts mehr übrig. Die Verkleidungen an Decken und Wänden wurden vollständig entfernt.

Es kommen alte Wandmalereien und Plakate aus den 50er und 60er Jahren zum Vorschein als noch Stars wie Marika Rökk und Freddy Quinn im Operettenhaus auftraten. Auch die ursprüngliche Verarbeitung der Decken mit Reet ist wieder zu erkennen. Diese „Überbleibsel“ aus der Vergangenheit Hamburgs werden aber erneut moderner Innenarchitektur zum Opfer fallen, die dem Foyer durch die neuen hohen Decken und die umfassende Verspiegelung des Wendelgangs in den Rang eine außergewöhnliche Atmosphäre verleihen werden.

Ein großes Problem mit dem die Bauarbeiter, Bühnentechniker und Requisiteure zu kämpfen haben, ist die Zeit. In nur 19 Wochen soll das Publikum von einem völlig neu gestalteten Theater überrascht werden. Also heißt die Devise: Keine Zeit verlieren! Bereits einen Tag nach der letzten Show von »Oh! What a night« am 23. Juni 2002) wurden alle 1167 Stühle ausgebaut und an Interessenten verschenkt.

Um allen Besuchern eine optimale Sicht zu ermöglichen, werden im ersten Bauabschnitt die Sitzreihen steiler angeordnet, und der Rang vergrößert, so dass ab November 1370 Zuschauer im Operettenhaus Hamburg Platz finden werden.

Der Theatersaal wird in schwarz gehalten und auch die Wände mit schwarzem Samt verkleidet. Die neuen weinroten Sitze werden dem Saal ein sehr klassisches Flair verleihen und stehen damit im Gegensatz zu den zahlreichen Uptempo-Nummern auf der Bühne, die durch zusätzliche Lichteffekte das Publikum fesseln werden.

Parallel arbeiten Stukkateure an der aufwändigen Wiederherstellung der ursprünglichen Saaldecke, die vor 16 Jahren für den Einbau der »Cats«-Kulissen teilweise zerstört werden musste.

Zusätzlich muss der Orchestergraben für die neunköpfige »Mamma Mia!«-Band wieder hergerichtet werden. Zwei große Treppen werden links und rechts der Bühne direkt in den Orchestergraben führen und ihn auf diese Weise in das Spielgeschehen mit einbinden.

Das Herzstück ist die 300 m² große Bühne, die nahezu komplett bespielt werden wird. Ein leicht ansteigendes Showdeck garantiert jedem Besucher den bestmöglichen Blick. Die originelle Beleuchtung mit über 250 Lichtöffnungen im Showdeck unterstützt das Geschehen auf der Bühne in allen erdenklichen Farbkonstellationen.

Der eigentliche Bühnenumbau erfolgt erst ab Mitte August, wenn die gröbsten Umbauarbeiten im Theatersaal abgeschlossen sind. Bis dahin werden die Tavernen-Kulissen im Studio Hamburg angefertigt und mit Holz, Gips und verschiedenen Stoffen verkleidet. Das Getriebe für das Stahlgerüst, auf dem die beiden Großkulissen befestigt sind, wird ebenfalls im Studio Hamburg getestet. Im Gegensatz zur Londoner Inszenierung, werden die Kulissen in Hamburg mittels einer aufwändigen Technik bewegt und nicht per Hand von zahlreichen Bühnenarbeitern über die Bühne geschoben.

Ab Anfang September finden parallel zu den Umbauarbeiten im Theater die ersten Proben auf der firmeneigenen Probebühne in der Hamburger Speicherstadt statt. Erst ab Anfang Oktober – also gut zwei Wochen vor den ersten Previews – werden die Proben auf der dann weitgehend fertig gestellten Bühne im Operettenhaus stattfinden.

Ab November erwartet das Publikum nicht nur das erfolgreichste Popmusical der letzten Jahre, sondern auch ein rund erneuertes, sehr modernes Theater am Hamburger Spielbudenplatz 1, das durch seine stilvolle Innenarchitektur und gezielt gesetzte Highlights begeistern wird.

Michaela Flint
veröffentlicht in blickpunkt musical

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