Es begann mit der „Elisabeth“-Audition am 12. Januar 2004 in Wien. Peter Stassen entdeckte die charmante Melanie Ortner und fand sie spontan süß. Die beiden wurden sie als Paar zusammengetan und mussten gemeinsam Walzer tanzen. Bestimmt 10 Mal hintereinander. Melanie konnte Walzer tanzen, Peter nicht und so ergänzten sie sich zum ersten Mal bestens. Während des gemeinsamen Tanzens fielen ihr seine tollen dunkelbraunen Augen auf und das weckte ihr Interesse. Am Ende der Audition war Melanie zu schnell weg, so dass Peter nur noch ihren Regenschirm am Ende der Straße verschwinden sah. „Schade!“, dachte er sich „Diese tolle Frau sehe ich nicht wieder“ und setzte sich mit noch ein paar weiteren Audition-Teilnehmern auf ein Getränk in das angeschlossene Theatercafé.
Doch plötzlich war sie wieder da – Melanie – und fragte, ob sie sich dazu setzen könne. Peter erkannte seine Chance und machte umgehend den Platz neben sich frei. Die beiden unterhielten sich angeregt und Peter fand immer mehr Gefallen an ihr. Sie spielte gerade „Jekyll & Hyde“ in Köln – das Musical, das ihn dazu inspiriert hatte, selbst Musicaldarsteller zu werden. Er stand als Prinz in „Die kleine Meerjungfrau“ in Belgien auf der Bühne. Schließlich kam Melanies damaliger Freund, um sie abzuholen. Peter fand, dass er selbst eigentlich viel besser zu ihr passen würde als der andere. Die beiden tauschten noch Telefonnummern aus und man verabredete, dass er nach Köln kommen würde, um sich „Jekyll & Hyde“ anzusehen. Melanie kümmerte sich um die Tickets und bot direkt ihr Sofa an, so dass er sich ein Hotelzimmer sparen konnte.
An diesem Tag in Köln hat es dann schließlich zwischen den beiden gefunkt. Und das ist im Februar 2009 nun bereits fünf Jahre her.
Melanie wechselte im Herbst 2004 zu „Mamma Mia!“ ins Palladium Theater nach Stuttgart und Peter heuerte auf der gegenüberliegenden Straßenseite Apollo Theater in Stuttgart bei „Elisabeth“ und „Die 3 Musketiere“ an. Drei gemeinsame Jahre verbrachten die beiden so in Stuttgart.
Dann folgte Melanies Wechsel zu „Mamma Mia!“ nach Berlin und Peter folgte ihr mit „Elisabeth“ in die Hauptstadt. Seit Oktober 2008 stehen die beiden nun zum ersten Mal gemeinsam auf den Brettern, die die Welt bedeuten und gehören zur Premierenbesetzung von „Tarzan“: Melanie ist als Swing Gesang, Cover Jane und Kala dabei und Peter als Walk-in-Cover für Kerchak, Porter und Clayton.
Michaela Flint: Sie sind jetzt fast schon ein Jahr in Hamburg. Wie gefällt es Ihnen in der Elbmetropole?
Peter Stassen: Hamburg ist eine sehr schöne Stadt, das einzige was ich nicht so mag, ist das Wetter. Aber das sagt wahrscheinlich jeder. (lacht)
Melanie Ortner: Jetzt, wo der Sommer endlich ein bisschen eingekehrt ist, erkenne ich erst die schönen Seiten von Hamburg. Vor allem wenn wir mit dem Fahrrad unterwegs sind, entdecken wir immer neue tolle Flecken der Stadt. Wie gesagt, das Wetter ist nicht immer so der Knüller, aber im Grossen und Ganzen lässt es sich hier gut leben. Der Hafen hat beispielsweise etwas ganz Besonderes an sich!
Michaela Flint: Sie haben schon in vielen Städten gearbeitet – gibt es eine Lieblingsstadt, in der Sie immer wieder arbeiten würden?
Peter Stassen: Ich weiß, dass sich diese Antwort für viele Kollegen komisch anhört, aber Stuttgart ist meine Lieblingsstadt! Das kommt natürlich auch dadurch, dass ich dort in drei Long Run Produktionen mitgespielt habe und dadurch viele Freunde im Apollo Theater gewonnen habe.
Melanie Ortner: Ich habe ja schon in vielen Städten Deutschlands gewohnt und gearbeitet, aber noch nie hab ich mich in einer Stadt so wohl gefühlt wie in Stuttgart. Die Berge, das Grün, der viele Schnee im Winter, die tollen Badeseen im Sommer – herrlich! Vielleicht mag ich Stuttgart auch so gern, weil es mich sehr an Kärnten erinnert und es auch nicht so weit für mich nach Hause ist.
Michaela Flint: Sie haben Ihre Verträge bei „Tarzan“ um ein weiteres Jahr verlängert – was macht den Reiz an dieser Show aus?
Peter Stassen: Für mich ist es natürlich toll, gleich drei Rollen spielen zu dürfen, aber das ganze Paket stimmt. Das Haus ist toll, die Kollegen sind phantastisch und das Team, mit dem wir arbeiten dürfen, ist ein Traum!
Melanie Ortner: Das ist schnell erklärt: Ich mag die Show einfach!!! Es sind so liebe Kollegen hier, das ganze Team hinter der Bühne ist super und es macht Tag für Tag einen Riesenspaß, diese tolle Geschichte auf die Bühne zu bringen, sei es als Affe oder Mensch, Insekt oder Blume. Und das Fliegen – tja, das muss man einfach mal ausprobiert haben dann kommt man nicht mehr los davon!!!
Michaela Flint: Sie spielen beide gleich mehrere Rollen – haben Sie eine Lieblingsrolle bei „Tarzan“?
Peter Stassen: Kerchak macht schon sehr viel Spaß, weil er auch viel zu singen hat. Aber ich finde es auch schön, Clayton und Porter zu spielen. Eine echte Lieblingsrolle habe ich daher nicht.
Melanie Ortner: Das ist schwer zu sagen. Eigentlich habe ich immer die Rolle am liebsten, die ich auf der Bühne in dem Moment darstelle: Jane hat tolle Lieder zu singen und schöne Szenen mit Tarzan zu spielen, während Kala einfach eine Mama ist und das Spiel mit den kleinen Jungs unglaublich berührend ist. Beide Figuren sind absolute Traumrollen für mich!
Michaela Flint: Wie gefällt es Ihnen, bei „Tarzan“ gemeinsam auf der Bühne zu stehen?
Peter Stassen: Es macht sehr viel Spaß! Am meisten natürlich, wenn Melanie Kala spielt und ich Kerchak oder sie Jane und ich Clayton oder Porter.
Melanie Ortner: Es ist super, nach so vielen Jahren endlich auch einmal gemeinsam auf einer Bühne zu stehen. Klar ist es toll, wenn wir dann auch noch ein Paar darstellen dürfen als Kala und Kerchak. Ich weiß manchmal einfach schon genau wie Peter auf die eine oder andere Szene reagieren wird. Richtig lustig war aber unsere erste Show als Jane und Clayton – da durfte ich ihm endlich mal eine runterhauen!
Michaela Flint: Kann man Beruf und Privatleben trennen, wenn man so dicht zusammenarbeitet?
Peter Stassen: Na ja, es ist schon schwierig. Aber montags, wenn wir spielfrei haben, und im Urlaub versuchen wir das so gut wie möglich zu machen.
Melanie Ortner: Ja, das kann man schon ganz gut. Peter und ich sehen uns im Theater fast nie, unsere Garderoben sind auf verschiedenen Stockwerken und wenn wir nicht gemeinsam auf der Bühne stehen oder zusammen proben, kann es schon vorkommen, dass wir uns „Tschüss“ sagen wenn wir ins Theater kommen und uns einen schönen Abend wünschen und dann „Hallo“, wenn wir gemeinsam heimfahren. Dafür sind uns die Montage heilig, da wird das Theater so gut wie möglich nicht erwähnt.
Michaela Flint: Was machen Sie, wenn Sie nicht in der Neuen Flora auf der Bühne stehen? Was sind Ihre Hobbies?
Peter Stassen: Ich mag es Sachen zu organisieren oder Zimmer einzurichten. Daneben liebe ich Fußball – aktiv, aber auch passiv.
Melanie Ortner: Ich sitze gern einfach nur auf der Couch und lese. Viel Freizeit bleibt uns ja nicht. Wenn wir mal einen Nachmittag Zeit haben, machen wir Hamburg mit den Fahrrädern unsicher. Ich möchte auch endlich mal an die See fahren, da soll es ja traumhafte Ecken geben.
Michaela Flint: Das stimmt. Dann drücken wir Ihnen die Daumen, dass Sie bald einen gemeinsamen Strandtag einlegen können und wünschen Ihnen weiterhin soviel Erfolg und Glück wie bisher.
Michaela Flint
veröffentlicht in blickpunkt musical