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Cover Art

Mit seinem ersten Soloalbum möchte Oedo Kuipers sich selbst abseits der expressiven Musicalbühne ausdrücken. Er hat 13 Songs ausgewählt, die er gemeinsam mit dem Sinfonieorchester der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien eingespielt hat.

Erstaunlich ist es, wie wenig druckvoll das Orchester bei den Songs ist. Es bleibt ganz dezent im Hintergrund und gibt Kuipers Stimme Raum, sich zu entfalten. In der Presseaussendung wird seine „schnörkellose Popstimme“ betont, der es gelingt, die durchgehend romantischen Popballaden zu einem Klangerlebnis zu machen.
Nun ja…

Produzent Martin Böhm beschreibt das Ziel damit, „Songs aus vollkommen unterschiedlichen Epochen und Stilen zu einem konsistenten Hörerlebnis zu vereinen“ und „alles zu einer homogenen Klangwelt“ zu vereinen. Das gelingt auf jeden Fall! Alle Songs klingen irgendwie seltsam seicht und die in ihnen enthaltenen Botschaften verhallen in der Belanglosigkeit.

Kuipers singt sehr gefühlvoll, keine Frage. Doch was ist das Besondere an seiner Stimme? Diese Frage bleibt auf diesem Album unbeantwortet. Mit Songs wie „You raise me up“ oder „Wind beneath my wings“ begibt er sich in den Ring mit Gesangsgrößen wie Josh Groban, der seit Jahren eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass er sich Genre-übergreifend zielsicher bewegt und mit seinen Interpretationen verschiedenster Songs Massen anspricht.

Wenn man weiß, mit welcher Intensität Kuipers Gefühle auf der Bühne intonieren kann, verwundert die Machart dieses Album doch sehr. Vielleicht kann man „Cover Art“ auch einfach als einen Schritt auf dem Weg der Selbstfindung betrachten.

Technisch bekommt man hohe Qualität geboten. Das Orchester klingt gut, kein Instrument überschallt das andere. Auch das Booklet ist künstlerisch sehr wertvoll mit eigens arrangierten Bildern, die von einer angesehenen Modefotografin gemacht wurden.

Für Fans von Oedo Kuipers ist dieses Album sicherlich ein Schmankerl, für eine allgemeine Sammlung von Musical-Darsteller-CDs eher entbehrlich.

Michaela Flint

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