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ABBA – The Show

Mit dem National Symphony Orchestra of London wird wahrlich ein großes Besteck aufgefahren, um 40 Jahre lupenreine Gute Laune Songs zu feiern.

Die blonde Camilla Dahlin und die brünette Katja Nord, Jonas Bergström als Benny und Andreas Novak als Björn gelten als die beste ABBA Cover Band. Zusammen mit den Symphonikern, ihrer zehnköpfigen  Band und der Verstärkung von Original ABAA Bandmitgliedern nehmen sie die Zuschauer mit auf eine Reise zurück in die 1970er Jahre.

ABBAs steiler Aufstieg begann mit dem Grandprix-Sieg am 6. April 1974. Es gibt kaum jemanden, der „Waterloo“ nicht kennt. Doch diesen Hit gibt es erst als Zugabe zu hören. „ABBA – The Show“ erzählt die musikalische Lebensgeschichte von ABBA: Der gemeinsame Erfolg, die ersten privaten Probleme, die sich auch musikalisch zeigen, schließlich der finale Bruch.

Aber selbst wenn man diese Details nicht kennt oder wahrnimmt, wird man hervorragend unterhalten. Den ersten Gänsehautschauer verursachen die Symphoniker beim Auftakt zu „SOS“. Man weiß genau, was kommt, aber der Einsatz der Streicher macht den Song ganz besonders.

In schneller Abfolge werden wir Welthits der schwedischen Popband abgefeuert. Ob „I do, I do“ oder „Money Money“ (warum auf der Leinwand fallende Euros eingeblendet werden, dies es ja nun in den 1970er Jahren wahrlich noch nicht gab, verbuche ich mal unter künstlerischer Freiheit) – das Publikum kennt die Stücke, singt und klatscht brav mit. Aber so richtig springt der Funke im nur 50-minütigen ersten Akt nicht über. Bei „Voulez-vous“ zu Beginn des zweiten Akts wird die Stimmung noch besser. Das Orchester wird choreographisch integriert. mal tanzen die Bögen der Streicher, mal wiegen sich die Musiker im Takt. Unfreiwillige Komik ist hier vorprgrammiert.

Bei „Fernando“ wird die O2 World zu einer riesigen Karaoke-Bar und mehrere Tausend Zuschauer singen die eingeblendeten Lyrics mit. Dass diese etwas zu langsam sind und die Band dem Gesang dadurch oft einige Takte voraus ist, stört nicht viele Anwesende.

Mitte des zweiten Akts wacht auch das wie immer etwas träge Hamburger Publikum endlich richtig auf: Die Zuschauer stehen in den Stuhlreihen, die Gänge zwischen den Blöcken im Innenraum und vor der Bühne werden zur Tanzfläche. Jetzt kommt endlich richtiger Konzertcharakter auf. Denn das ist es, was von „ABBA – The Show“ bleibt: Exzellente Musik, tolle Arrangements, begeisternde Sängerinnen und Sänger – diese Mischung macht ein gutes Popkonzert aus! Bei der Zugabe „Waterloo“ gibt es dann auch kein Halten mehr. Enthusiastisch feiert das Publikum die wirklich exzellenten Cover-Stars der schwedischen Popband. So kann es sicherlich auch noch die nächsten Jahre weitergehen.

Michaela Flint

Theater: O2 World, Hamburg
Besuchte Show: 28. Januar 2014
Sänger: Katja Nord, Camilla Dahlin, Andreas Novak, Jonas Bergström
Fotos: Herbert Schulze