home Interviews mit Darstellern Der abwechslungsreiche Musical-Alltag von Kristin Hölck

Der abwechslungsreiche Musical-Alltag von Kristin Hölck

Die gebürtige Hamburgerin Kristin Hölck stand nach ihrer Ausbildung an der Stage School of Music, Dance and Drama in verschiedenen Ensuite-Produktionen auf der Bühne. Nach „Les Misérables“ in Duisburg, wo sie u. a. als Eponine zur Premierenbesetzung gehörte, stand sie als Erzählerin bei „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ im Colosseum Theater Essen auf der Bühne. Danach spielte sie in ihrer Heimatstadt die Grizabella in „Cats“ und gab in der Welturaufführung von „Die Drei Musketiere“ in St. Gallen die Constance.

Es folgte ein Ausflug ins West End, wo sie an der Seite von Uwe Kröger u. a. als Josephine in der Europapremiere von „Napoleon“ zu sehen war. Bis Juni 2003 stand Kristin Hölck als alternierende Kaiserin Elisabeth in Essen auf der Bühne. „Ich habe Elisabeth sehr gern gespielt, da sie für mich eine der schönsten Frauenrollen im Musical ist.Selten hat man die Gelegenheit ein Bandbreite von jung bis alt und von fröhlich bis verbittert darstellen zu können. Elisabeth ist eine echte Traumrolle.“

 Seit Ende Januar steht die vielseitige Künstlerin beim Stuttgarter „Phantom der Oper“ auf der Bühne. In nur vier Wochen hat sie die für sie sehr ungewohnte Rolle der Christine Daaé einstudiert. „ Diese Rolle war eine richtige Herausforderung für mich und es macht mir sehr viel Spaß, dass ich mir hier einmal von einer anderen Seite präsentieren kann. Das Besondere an dieser Rolle ist, dass die Figur eine Entwicklung vom leicht zu beeindruckenden Ballettmädchen hin zu einer reifen, jungen Frau durchmacht. Genau diese Wandlungsfähigkeit ist es, was eine gute Rolle ausmacht.“

Als alternierende Christine steht Kristin Hölck dreimal pro Woche auf der Bühne. „Natürlich werden an eine Zweitbesetzung die gleichen Anforderungen wie an eine Erstbesetzung gestellt, aber dadurch, dass man eher selten spielt, kann man sich nicht so frei ausprobieren, wie man möchte.

Im Unterschied zur Zweitbesetzung wechselt sich eine alternierende Besetzung mit der Erstbesetzung ab. Das heißt sie spielt regelmäßig einige Shows in der Woche und kann sich so auch gut einspielen.“

Der Vorteil an einem Engagement als alternierende Besetzung ist, dass die Künstler mehr Freizeit haben. Kristin Hölck weiß diese Zeit zu nutzen. In ihrer Freizeit spielt sie sehr gern auf der Querflöte.

Für die Musical-Darstellerin sind ihre Freunde besonders wichtig. „Da ich relativ lange brauche, um mich irgendwo neu einzuleben und mit den Menschen warm zu werden, empfinde ich es phasenweise schon als Belastung, meine Freunde nicht immer um mich zu haben. Für mich ist es sehr wichtig, ein Zuhause zu haben, in dem ich mich wohl fühle und das ist nicht unbedingt in jeder Stadt gegeben. Daher verbringe ich meine Freizeit oft am Telefon oder Computer.“

Seit April 2002 unterstützt Kristin Hölck die Aktion „Fans for Kids“: „’Fans for Kids’ ist eine tolle Idee. Sehr häufig möchte man helfen, weiß aber nicht genau wie und lässt es dann bleiben. Mit ‚Fans for Kids’ habe ich das Glück, einen kleinen Beitrag leisten zu können und bin dafür sehr dankbar. In Essen habe ich mich einmal vor der Vorstellung mit einigen Patienten der Uniklinik und deren Familien getroffen. Ich habe ihnen den Backstage-Bereich gezeigt und anschließend hatten sie noch eine Menge Fragen. Es war schön zu sehen, dass die Familien – zumindest für kurze Zeit – nicht über die Krankheit nachgedacht haben, sondern den Nachmittag bei „Elisabeth“ einfach nur genossen haben.“

Konkrete Pläne für eine „Fans for Kids“ Aktion in Stuttgart gibt es derzeit nicht, doch Kristin Hölck engagiert sich sehr gern für die kleinen Patienten, die ihr Schicksal so tapfer ertragen. Am 07. März 2004 findet um 15.30 Uhr ein Benefizkonzert verschiedener Jugendkapellen in der Festhalle Denkendorf statt. Der Eintritt für dieses Konzert ist frei, am Ende der Veranstaltung wird um eine Spende gebeten. Sofern Kristin Hölcks Engagement es erlaubt, wird sie bei dieser Veranstaltung den Scheck für „Fans for Kids“ entgegen nehmen.

Das „Phantom der Oper“ spielt nur noch knapp drei Monate im Palladium Theater. Was danach kommt, weiß die junge Künstlerin noch nicht. „Auf jeden Fall werde ich die Zeit und Shows bis dahin erst mal genießen!“

Mehr Informationen unter www.kristinhoelck.de

Michaela Flint
veröffentlicht in blickpunkt musical