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The Ten Tenors

Australien – das Land mit den weltbesten Tenören! So oder so ähnlich erklingt es in allen Theaterfoyers, deren Gäste kurz vorher der Show der Ten Tenors beigewohnt haben. Das musikalische Feuerwerk, welches in gut zweieinhalb Stunden von den zehn jungen Australiern abgefeuert wird, sucht seinesgleichen!

1995 traten die Ten Tenors anlässlich einer Gala zum ersten Mal auf eine große Bühne und seither verbreitet sich die Begeisterung für sie auf der ganzen Welt wie ein Lauffeuer. Die zehn exzellenten Sänger haben ihr Handwerk an der Universität und dem Konservatorium von Queensland gelernt und verfügen neben einer beeindruckenden stimmlichen Präzision noch über eine Vielzahl weiterer Talente, die allesamt mit in das Showprogramm eingearbeitet wurden.

Das Programm ist in große Themenblöcke unterteilt, die aktiv dem Vorurteil des ausschließlich Opern trällernden Tenors entgegenwirken: Neben Popsongs von den Bee Gees, Abba und Queen, erwarten die Zuschauer „Opera without the boring bits – Oper ohne Langeweile“, ein „Aussi-Medley“ sowie eine Zusammenstellung bekannter und beliebter italienischer Tenor-Arien.

Hinsichtlich der gesanglichen Darbietung kann man kaum von herausragenden Highlights sprechen, da jedes einzelne Musikstück für sich formvollendet und mitreißend präsentiert wird. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die noch einen Tick origineller sind als andere. Hier ist zum einen die Simultan-Übersetzung zu nennen, mit der David Kidd und Craig Hendry das Publikum auf die anstehenden Opernstücke vorbereiten. Während David Kidd sich in langen englisch-sprachigen Erläuterungen über die romantischen Hintergründe vieler Opern ergeht, fasst Craig Hendry dies so zusammen: „Es geht einfach darum, Mädels abzuschleppen!“ Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite! Zudem bereicherte er den Abend mit einfühlsamen Eigenkompositionen (u. a. „Burn for You“), die von seinen Kollegen perfekt intoniert wurden.

Die zehn Tenöre brillieren zweifellos durch ihren Gesang, aber die choreographischen und komödiantischen Einlagen rundeten das Bild erst ab. Die Lichttechnik unterstützt die erstklassige Show durch originelle, unglaublich schnelle Farbwechsel, die mit den wenigen Choreographien nahezu perfekt in Einklang gebracht sind. Die Tatsache, dass hierbei zehn Männer zeitgleich auf der Bühne standen, die alle ihr Recht auf Rampenlicht einfordern, macht es dem Lichtdesigner sicherlich nicht immer leicht. Das eindrucksvolle Lichtdesign lässt die Zuschauer glauben, dass „tänzerisch“ auf der Bühne wesentlich mehr passiert als aufeinander abgestimmte Arm-Hebe-Folgen der zehn Protagonisten.

Da inzwischen auch unter klassischen Sängern die Pop-Manie um sich greift, erfreuten die Ten Tenors ihr Publikum mit einem „Bee Gees-Medley“ und einer grandiosen „Bohemian Rapsody“, bei der David Kidd die Rolle des unvergessenen Freddie Mercury so brillant ausfüllte, dass man mit geschlossenen Augen meinen mochte, Freddie würde leibhaftig vor einem stehen!

Ein Abend mit den Ten Tenors ist in jeder einzelnen Sekunde außergewöhnlich! Möge diese Show niemals enden!

Michaela Flint

Theater: Schauspielhaus, Hamburg
Premiere: August 2006
Darsteller: The Ten Tenors