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Artus Excalibur

Hochwertig produziertes Premierenalbum mit namhaften, deutschen Musicalstars

Die sagenumwobene Geschichte von Artus und den Rittern der Tafelrunde erfordert ein hochkarätiges Kreativteam. Mit Frank Wildhorn zeichnet einer der ganz Großen der Szene für die Komposition verantwortlich. Die englischen Texte schrieb Robin Lerner, die sich als Songwriterin und Texterin in der internationalen Musikszene einen Namen gemacht hat. Die deutschsprachige Adaption stammt aus der Feder von Nina Schneider  (u. a. auch für die deutschen Fassungen von „Spring Awakening“, „The Producers“ verantwortlich). Das Buch stammt von Ivan Menchell, der schon den Musicals „Bonnie & Clyde“ und „Chitty Chitty Bang Bang“ seinen Stempel aufdrückte.

Auch das Ensemble kann sich sehen lassen: Patrick Stanke als König Artus, Annemieke van Dam als die begehrte Guinevere, Mark Seibert als Lanzelot, Thomas Borchert als Zauberer Merlin und Sabrina Weckerlin als böse Morgana werden gesanglich vom Wiener Kammerchor und instrumental von Czech Virtuosi Orchester und einer neunköpfigen Rockband unter der bewährten Leitung von Koen Schoots unterstützt.

Auch dieses Album aus dem Haus Hitsquad Records ist hochklassig produziert. Zu keiner Sekunde lässt es die Aufnahme an etwas vermissen. Auch das umfangreiche Booklet inkl. Songtexte für alle 14 Stücke und zahlreichen Produktionsfotos genügt hohen Ansprüchen.

Ohne das Stück gesehen zu haben, erschließt sich einem der musikalische rote Faden nicht sofort. Wildhorn wechselt zwischen harten Rocknummern, die in ihrer Machart stark an Frank Nimsgern erinnern, und sehr seichten Musicalsongs, die man dank ihrer Unscheinbarkeit schnell wieder vergessen hat. Manchmal erklingen Ansätze von irisch-gälisch motivierten Melodien, die das Mystische der Handlung unterstreichen und dem Zuhörer klarmachen, dass wir uns handlungsseitig in Britannien bewegen. Die rockigen Stücke hingegen sind so modern und phasenweise so E-Gitarren-lastig, dass man sich fragt, ob die Inszenierung wohl in einem hypermodernen Rahmen stattfindet, die dieser akustischen Untermalung Rechnung trägt.

„Artus Excalibur“ ist eine sehr emotionale Geschichte mit ausnehmend starken Charakteren. Dies wird auch musikalisch deutlich. Man hört bei allen Protagonisten, dass sie sich mit vollem Elan in diese Produktion gestürzt haben.

Technisch kann man an dieser Aufnahme nicht mäkeln und den Inhalt des Stücks anhand der CD zu beurteilen, fällt gemeinhin nicht leicht. In diesem Fall würde ich sogar sagen, dass es unmöglich ist, da diese 14 Songs sicherlich nur einen oberflächlichen Eindruck der musikalischen Komplexität der Produktion vermitteln.

Doch eines gelingt dem Album auf alle Fälle: Man möchte „Artus Excalibur“ auf jeden Fall live sehen und sich vollends nach Camelot entführen lassen.

Michaela Flint